Informationen für Familien

Die Beratungsstelle der Schlüsselblume setzt sich für den Schutz von Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt ein. Zu diesem Thema bieten wir aber auch den Eltern und anderen Bezugspersonen betroffener Kinder und Jugendlicher Beratung und Unterstützung an. Der Umfang der Beratung hängt ganz von Ihren Fragen, Ihrem Unterstützungsbedarf und den Fragen des Schutzes für Ihr Kind ab.

Die Beratung ist kostenlos und vertraulich. Bitte rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine Mail, um einen Termin zu vereinbaren.

Beratungsangebot bei sexueller Gewalt
Wenn Ihr eigenes Kind von sexueller Gewalt betroffen ist, stellt dies für Sie und Ihre Familie eine starke Belastung dar. Mütter/Väter betroffener Kinder erleben ein regelrechtes Gefühlschaos. Sie fühlen sich ohnmächtig, wütend, hilflos, haben Schuldgefühle oder schämen sich. Sie schwanken möglicherweise zwischen glauben und schützen wollen und doch nicht glauben können: »Das kann doch nicht wirklich wahr sein …«

In dieser schwierigen Situation bedürfen Mütter und Väter einer Unterstützung, um wieder Ruhe und Stärke zu gewinnen, um dem betroffenen Kind Sicherheit und Hilfe bieten zu können. In der Beratung können Sie über Ihre Gefühle, die durch den Missbrauch ausgelöst wurden, reden, wie z.B. über Ihre Ängste, Ihre Sorgen, Ihre Wut, Ihre Traurigkeit und vieles mehr. Wir bieten Ihnen Informationen und Hilfe an, um mit dieser schwierigen Krisensituation umgehen zu können.

Konfrontieren Sie auf keinen Fall den mutmaßlichen Täter/die mutmaßliche Täterin mit den Aussagen des Kindes. Täter/Täterinnen setzen ihre Opfer unter Druck, um sie zum Schweigen zu bringen. Eine frühzeitige Konfrontation des mutmaßlichen Täters/der Täterin mit der Aussage des Opfers kann bewirken, dass das Kind seine Aussagen zurücknimmt.

Kinder haben eine große Chance, sexuelle Gewalterfahrungen ohne Langzeitfolgen zu verarbeiten. Voraussetzung dafür ist, dass ihnen geglaubt wird, sie vor weiteren Übergriffen geschützt werden und die notwendige Unterstützung bei der Verarbeitung der Gewalterfahrung bekommen.

Erzählt Ihnen ein Kind von einem sexuellen Missbrauch, so glauben Sie dem Mädchen oder Jungen. Kinder haben keinen Grund, sexuelle Gewalterfahrungen zu erfinden. Eher leugnen Kinder einen Missbrauch, um eine geliebte Person zu schützen. Hören Sie dem Kind aufmerksam zu. Nehmen Sie es ernst. Loben Sie es für sein Vertrauen und seinen Mut. Versprechen Sie nichts, was Sie nicht einhalten können. Handeln Sie nicht übereilt, sondern holen Sie sich Hilfe.

Folgende Fragen sind unter anderem Gegenstand der Beratung
• Wie können Eltern/Bezugspersonen mit ihrem Kind reden?
• Wie kann Schutz hergestellt werden?
• Braucht das Kind noch andere Hilfen?

Wir bieten an
• Erstgespräche/einmalige Beratung
• Unterstützung in der aktuellen Situation und Klärung, ob sexuelle Gewalt vorliegt und welche Angebote am besten geeignet sein können.

Weitere Beratungen
Hilfestellung für weitere Schritte. Wie bieten erste Hilfen und helfen beim Umgang mit dem Erlebten im Alltag. Die Beratungsbesuche können längere
Wartezeiten auf einen Therapieplatz überbrücken helfen. Die Sitzungen in der Beratungsstelle sind nicht therapeutisch und ersetzen auch keine therapeutischen Hilfen. Sie bieten aber die Möglichkeit der ersten Hilfe, und erleichtern es, weitere Schritte zu gehen, nachdem der erste Schritt getan wurde.

Zu unserem gesamten Beratungsangebot gehören:
• Beratung für betroffene Kinder und Jugendliche
• Beratung für Eltern, Familienmitglieder und andere Vertrauenspersonen
• Hilfe bei einem Verdacht auf sexuelle Gewalt
• Beratung und Schulung von Mitarbeitern in Sportvereinen
• Begleitung eines Opfers, wenn es zu einer Gerichtsverhandlung kommt
• Selbsthilfegruppen begleiten
• Projekte in Schulklassen von Grundschulen und weiterführenden Schulen einschließlich Elternabende